Wie kann man sich vor Besichtigungstouristen schützen?

Wenn Sie eine Immobilie, ob Haus oder Eigentumswohnung, verkaufen möchten, wollen Sie natürlich einen möglichst hohen Preis erzielen. Je mehr Interessenten Sie haben, desto attraktiver ist offenbar Ihr Angebot und desto besser sind Ihre Chancen, den bestmöglichen Preis zu bekommen.

Immobilienverkäufer und Makler gleichermaßen fürchten sich jedoch vor einer aktuellen Entwicklung, die als „Besichtigungstourismus“ oder „Wohnungstourismus“ bekannt ist.

 

Was ist Besichtigungstourismus?

Besichtigungstourismus ist ein Verhalten, bei dem eine zum Verkauf stehende Immobilie von Personen besichtigt wird, ohne dass diese die Absicht haben, das Objekt zu kaufen oder zu mieten. Dieses Verhalten kann seinen Grund in Neugier oder aus Interesse am lokalen Immobilienmarkt haben. Besichtigungstouristen können jedoch potenzielle Käufer oder Mieter mit ernsthaften Absichten verwirren und die Arbeit eines Maklers erschweren. Dieser Trend hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen und wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen.

 

Welche Motivation kann hinter dem Phänomen des Besichtigungstourismus stecken?

Neben einem Interesse am lokalen Immobilienmarkt oder dem Wunsch, eine interessante Immobilie von innen zu sehen, kommt eine Vielzahl von Möglichkeiten in Betracht, die für Besichtigungstourismus ursächlich sein können.

Die wichtigsten Gründe sind:

  • Neugier am Einrichtungsstil anderer Menschen oder Nachbarn, auch im Hinblick darauf, was diese sich „leisten“ können.
  • Einnehmen der Rolle eines ökonomisch potenten Kaufinteressenten, um andere Menschen zu beeindrucken, obwohl tatsächlich kein Interesse an der Immobilie besteht.
  • Der Wunsch, den eigenen Lebens- und Einrichtungsstil mit dem Stil anderer Menschen zu vergleichen.
  • Langeweile

 

Warum Besichtigungstourismus ein Problem für Immobilienverkäufer und Makler gleichermaßen ist?

Beim Besichtigungstourismus wird ein zum Verkauf stehendes Objekt von Personen aufgesucht, die kein Kauf- oder Mietinteresse haben. Es kann auch vorkommen, dass diese Touristen gezielte Fragen zur Immobilie stellen, die Eigentümer und/oder Makler in gutem Glauben an die ernsthaften Absichten des Besichtigungstouristen beantworten.

Hieraus entstehen zwei wesentliche Probleme:

Zum einen bekommen der Makler und der Verkäufer einen falschen Eindruck von der Attraktivität der Immobilie und des jeweiligen Angebots.

Zum anderen können sich nachteilige Effekte in Abhängigkeit von den jeweiligen Verhaltensweisen der Wohnungstouristen ergeben: Möglich ist zum Beispiel, dass unnötige Fragen von Personen ohne Kauf- oder Mietinteresse den Verkaufsprozess und die Besichtigungstermine in die Länge ziehen. Denkbar ist jedoch auch, dass Besichtigungstouristen dem Verkäufer und/oder Makler absichtlich ein schlechtes Feedback geben. So kann die verkaufende Partei möglicherweise verunsichert und dadurch das bestehende Angebot verändert werden, sodass unter Umständen ein niedrigerer Erlös realisiert wird.

 

Was können Sie gegen Besichtigungstourismus tun?

Besichtigungstouristen können den Verkauf einer Immobilie erheblich stören, da sie oft die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich ziehen, möglicherweise die Atmosphäre bei der Besichtigung beeinträchtigen und die Einschätzung der Attraktivität eines Angebots in die eine oder andere Richtung verzerren können. Es ist daher wichtig, sich vor Besichtigungstouristen zu schützen, zum Beispiel indem Sie die folgenden Maßnahmen ergreifen:

  • Informationsfreiheit einschränken: Die erste und wichtigste Maßnahme, die Sie ergreifen können, ist die Informationen über den Immobilienverkauf einzuschränken. Dies bedeutet, dass Sie nur denjenigen Personen Einblick in Ihre Immobiliengeschäfte gewähren sollten, die tatsächlich interessiert sind. Dies gelingt regelmäßig dadurch, dass ein professioneller Immobilienmakler mit dem Verkauf beauftragt wird. Makler führen zumeist ein datenschutzkonformes Register mit solventen Kunden, von deren ernsthaftem Interesse auszugehen ist.
  • Kontrollierte Zugänglichkeit: Dies ist die zweite Maßnahme, die Sie ergreifen können. Darunter ist zu verstehen, dass Sie bestimmen können, welche Personen Zugang zu Ihrem Eigentum haben und welche nicht. Kombiniert werden kann dies zum Beispiel mit einem vorherigen Telefonat, welches mit potenziellen Interessenten geführt wird, um die Ernsthaftigkeit ihrer Kaufabsichten zu überprüfen.

 

Ein professioneller Makler unterstützt Sie während des gesamten Verkaufsprozesses – auch gegen Besichtigungstouristen

Wenn Sie eine Immobilie verkaufen müssen, empfiehlt es sich stets, einen renommierten Makler hinzuzuziehen. Dieser kennt nicht nur die wesentlichen Faktoren Ihres lokalen Immobilienmarktes, sondern kann auch zuverlässig eine Berechnung des Hauswerts durchführen und so den Wert einer Immobilie ermitteln.

Makler sind Fachleute auf dem gesamten Gebiet des Immobilienmarktes und können Sie deshalb auch beim Umgang mit Besichtigungstouristen unterstützen und beraten.