Umweltfreundlich Heizen – Umstellung von Öl- oder Gasheizung auf Wärmepumpe

Viele Hauseigentümer interessieren sich aktuell für die Modernisierung ihrer Öl- oder Gasheizungen auf die modernere und effizientere Wärmepumpe. Mit dieser lassen sich die Heizkosten effektiv um bis zu 50 Prozent minimieren und auch eine Subventionierung durch den Staat erscheint äußerst attraktiv.

 

Was ist überhaupt eine Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe wird oft als die „Heizung der Stunde“ bezeichnet, aus dem einfachen Grunde, dass sie durch ihre Umweltfreundlichkeit das Heizsystem mit dem wohl größten Zukunftspotenzial ist.

Vereinfacht wiedergegeben verwendet die Wärmepumpe kostenlose Energie aus unserer Umgebung (aus unserer Luft, dem Erdreich oder Grundwasser) und benötigt daher keinerlei fossile Brennstoffe. Der Betriebsstrom wird von der Wärmepumpe derart effizient eingesetzt, sodass aus einer Kilowattstunde Strom effektiv drei bis vier Kilowattstunden zusätzlicher Wärme erzeugt werden.

 

Für welches Haus oder Gebäude kommen Wärmepumpen in Frage?

Grundsätzlich kann jedes Haus mit einer Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser ausgestattet werden. Jedoch können nicht einfach die alten Heizungen aus- und die Wärmepumpe eingebaut werden, da oftmals noch ältere Modelle an Heizkörpern verbaut wurden. Diese benötigen erhöhte Vorlauftemperaturen und hemmen somit die Effizienz der Wärmepumpe.

Daher ist es ratsam, vor Umstellung auf eine Wärmepumpe den tatsächlichen und aktuellen Wärmebedarf eines jedes Raumes im Haus durch eine Energieberatung feststellen zu lassen bzw. vor Kauf eines Hauses den jeweiligen Immobilienmakler zu befragen, sodass eine genauere Einstellung der Vorlauftemperatur generiert wird und effektiv Kosten eingespart werden können.

 

Welche Arten von Wärmepumpen gibt es uns für wen eignet sich welche?

Die Erschließung einer jeden Wärmepumpe hängt natürlich von den örtlichen Gegebenheiten ab und sind dabei nicht für jeden Bestandsbau möglich.

Zunächst gibt es drei verschiedene Arten von Wärmepumpen:

Die Luftwärmepumpe :

Sie verwendet die thermische Energie der Umgebungsluft und funktioniert diese in Heizwärme um. Die Luftwärmepumpe zählt als das kostengünstigste Wärmepumpenmodell.

Die Solarwärmepumpe mit Erdkollektor bzw. Erdsonde:

Bei diesem Modell wird die Wärmeenergie der Solarthermie-Anlage verwendet, um die Effizienz der Erdwärmepumpe zu steigern. Dabei leitet die Heizung übrige Solarwärme über Erdkollektoren oder Sonden umgehend in das Erdreich.

Die Wasserwärmepumpe:

Sie wird oftmals auch als Grundwasserwärmepumpe bezeichnet, da sie ihre thermische Energie über zwei Brunnen aus dem Grundwasser zieht. Sie zählt zu der effizientesten, aktuell verfügbaren Wärmepumpe.

 

Wie läuft die BAFA und KfW-Förderung für eine Wärmepumpe ab?

Wer sich für den Einbau einer Wärmepumpe entscheidet, kann sich über eine höhe staatliche Förderung freuen!

Dabei stehen zwei Arten von Förderungsmitteln zur Verfügung:

  1. Die direkte Förderung für den Austausch einer Altheizung, und
  2. die indirekte Förderung eines Effizienzhauses, welches mit einer Wärmepumpe beheizt wird.

Die Förderung läuft in beiden Fällen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude. Für einen Heizungstausch ist es die BAFA und für ein Effizienzhaus ist die KfW.

Bei der BAFA-Förderung für eine Wärmepumpe, also dem Austausch einer alten Heizung gegen eine Wärmepumpe, geschieht die Förderung dabei direkt in Form eines Zuschusses in Höhe von 35 Prozent regulär und in Höhe von 45 Prozent bei Austausch einer Ölheizung.

Bei der KfW-Förderung für eine Wärmepumpe, also bei Vorliegen eines Effizienhauses (egal ob Neu-, Altbau, Sanierungsvorhaben oder Kauf) wird hingegen ein Kredit mit einem Tilgungszuschuss gewährt.

Der Kredit wird über 150.000 Euro je Wohneinheit mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 50 Prozent gewährt. Bei einem Sanierungszuschuss beträgt die Höhe der Förderung 75.000 Euro je Wohneinheit und der Neubau-Zuschuss liegt bei 37.500 Euro je neuer Wohneinheit.



Welche Vor- und Nachteile lassen sich also abschließend finden?

Die Vorteile einer Wärmepumpe liegen auf der Hand: Es handelt sich dabei um eine umwelt- und klimafreundliche Heizmethode, da komplett auf fossile Brennstoffe verzichtet wird. Zudem kann die Wärmepumpe im Sommer ebenfalls zur Kühlung verwendet werden und erspart einem somit die Anschaffungskosten einer separaten Klimaanlage. Bei einer bereits vorhandenen Photovoltaik-Anlage tritt die Wärmepumpe also als perfekte Ergänzung auf. Zudem ist die Wärmepumpe wartungsarm mit minimalen Wartungskosten. Zudem, wenn Sie anstreben den Wert einer Immobilie zu ermitteln, fällt dieser automatisch höher aus, als bei der Berechnung des Hauswerts ohne vorhandene Wärmepumpe.

Jedoch bringt die Wärmepumpe auch eine Hand voll Nachteile mit sich:

Sie ist ein sensitives Heizsystem, dass auf das jeweilige Haus genau angepasst und eingestellt werden muss. Zudem kommen auf den Interessenten hohe Erschließung- und Investitionskosten zu. Zudem muss für besonders kalte Winter mit einem Backup-System (zum Beispiel in Form eines Elektro-Heizstabes) geplant werden. Des Weiteren können Luftwärmepumpen durch das von ihnen ausgehende Geräusch als leicht störend empfunden werden.

Ob eine Wärmepumpe konkret für den Einzelnen in Frage kommt, hängt also von vielen Faktoren ab und sollte unter Abwägung der vorgenannten Vor- und Nachteile und unter Recherche der Modernisierungsmöglichkeiten des jeweiligen Hauses wohl überlegt werden.