Sanierung von Holzöfen

Sanierung von Holzöfen: Was ist zu beachten?

 

Für Holzöfen, die bis 1995 errichtet wurde, gelten seit 2020 neue Grenzwerte für den Schadstoffausstoß. Die betroffenen Öfen müssen ausgemustert oder nachgerüstet werden, um den Anforderungen der Bundes-Emmissionsschutzverordnung zu genügen. Davon sind bis 2024 etwa vier Millionen Heizanlagen betroffen. Zahlreiche Kachelöfen, Kaminöfen und Heizkamine für Pellets, Holzscheite, Kohle oder Hackschnitzel müssen saniert und neu geprüft werden. Im Folgenden erfahren Sie, was Besitzer oder Immobilienmakler bei der Sanierung von Holzöfen beachten müssen.

 

Neue Vorschriften für Holzöfen

 

Seit Ende 2020 gelten neue Grenzwerte für Heizkamine und Kachelöfen für Festbrennstoffe. Sie müssen auf ihre Emissionswerte geprüft und gegebenenfalls saniert werden. Von der Regelung betroffen sind alle zwischen 1985 und 1994 errichteten ummauerten Feuerstätten mit einer Leistung von mindestens vier Kilowatt. Ihre Emissionswerte für Feinstaub dürfen 0,15 Gramm pro Kubikmeter nicht überschreiten. Bei der Abgabe von Kohlenmonoxid gilt jetzt ein Grenzwert von vier Gramm pro Kubikmeter. Zudem müssen sämtliche Anlagen über eine verschließbare Tür verfügen. Raumheizer ohne Ummauerung sind nicht mehr zulässig. Ausgenommen davon sind Öfen, Kochherde und offene Kamine. Eine Bestandsgarantie gibt es außerdem für historische Kaminöfen, die vor 1950 erbaut wurden.

 

Die Emissionen senken: Sanieren oder neu anschaffen?

 

Mit einer rechtzeitigen Sanierung können Sie die Emissionen von Holzöfen senken und ihren Bestand sichern. Vor allem der Ausstoß von Feinstaub soll im Zuge der Neuregelungen deutlich reduziert werden. Zu diesem Zweck können alte Holzöfen mit einem Partikelfilter nachgerüstet werden. Allerdings garantieren diese Filter nicht die Einhaltung der neuen Grenzwerte beim Ausstoß von Kohlenmonoxid. Für die Immobilienvermarktung erweist es sich oft als günstiger, neue Kaminöfen anzuschaffen als alte zu sanieren. Ein neuer Holzofen benötigt bis zu einem Drittel weniger Brennmaterial und lässt sich daher sparsam und nachhaltig betreiben. Auch die Heizleistung ist oft besser als bei alten Modellen. Während eine Nachrüstung etwa 1.500 Euro kostet und für die Messungen nochmals 100 bis 300 Euro hinzukommen, ist eine Neuanschaffung für viele Immobilien lohnenswert.

 

Sanierung gründlich planen

 

Wer historisch Öfen und Heizungsanlagen in Altbauten erhalten möchte, sollte sich vorab fachkundigen Rat vom Schornsteinfeger und Heizungsbauer holen. Sie können einschätzen, ob die Sanierung technisch möglich ist und welcher bauliche und finanzielle Aufwand dabei entsteht. Zudem ist zu ermitteln, ob es sich um einen vor 1950 erbauten Holzofen bzw. Kaminofen handelt, für den ein Bestandsschutz unabhängig von den neuen Grenzwerten besteht. Dies gilt allerdings nur, wenn der Ofen zur ursprünglichen Ausstattung des Gebäudes gehört und nicht versetzt wurde. Belegbar ist das Alter eines Ofens durch das Typenschild oder durch Grundrisse.

 

Kachelöfen sanieren

 

Um die Emissionswerte einzuhalten, können bei der Sanierung eines Kachelofens verschiedene Maßnahmen getroffen werden: Oft lohnt es sich, gebrochene Kacheln zu ersetzen und den Ofen neu zu verputzen. In jedem Fall benötigt der Kachelofen einen neuen Filter. Darüber hinaus sollten die Schamottsteine im Inneren überprüft werden, die als feuerfester Wärmeleiter und Wärmespeicher dienen. Eine neue Auskleidung des Brennraums sorgt dafür, dass die Hitze besser gespeichert werden kann. Eventuell kann eine Brennkammer aus Metall installiert werden.

 

Offene Kaminöfen sanieren

 

Für die Sanierung offener Kaminöfen ist der Einbau einer so genannten Heizkassette zu empfehlen. Diese Einsätze optimieren den Wirkungsgrad des Kamins um bis zu 20 Prozent. So verwandelt sich der offene Kamin in eine effiziente Einzelfeuerstelle. Die Verbrennungstemperatur erhöht sich, und die Sauerstoffzufuhr kann mit einem Regler gesteuert werden. Auf diese Weise ist dafür gesorgt, dass Brennstoffe gründlicher verbrennen und weniger Emissionen entstehen.