In Zeiten steigender Zinsen überlegt so manch einer, ob jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt ist, noch schnell Wohneigentum zu erwerben. Noch könnte man sich durch eine lange Laufzeit von zehn oder 15 Jahren einen relativ günstigen Zinssatz festschreiben lassen. Zukünftig ist leider mit Steigerungen zu rechnen. Doch wie werden die steigenden Zinsen auf die Wertentwicklung von Wohneigentum einen Einfluss haben? Wo werden Häuser oder Eigentumswohnungen trotz der düsteren Zinsentwicklungen bis 2030 an Wert gewinnen? Im Folgenden finden Sie eine kleine Prognose.
Wertermittlung
Fast jeder Immobilienmakler, der einen Verkaufsauftrag erhält, nutzt für die Berechnung des Hauswertes, egal ob sich dieses in Hamburg, München oder auch Heilbronn befindet, die derzeitige Marktlage von Angebot und Nachfrage neben objektiven Zahlen wie Baujahr, Größe und Wohnlage als Bewertungskriterium. Zudem berücksichtigt er auch den objektiven Bodenrichtwert, das ist der Quadratmeterpreis für das Grundstück, auf welchem ein Haus steht. Seine Erfahrung hilft ihm dann letztendlich, den Wert einer Immobilie recht gut einschätzen zu können. Doch was auch ein Makler nicht sicher kann, ist in die Zukunft zu schauen. Was ist eine Immobilie in zehn Jahren wert? Wie werden sich die Preise entwickeln? Es gibt jedoch ein paar zeitlose Faktoren, die eine gewisse Tendenz zeigen.
Wohneigentum in der Großstadt
Großstädte wie Köln, Hamburg oder München sind sehr begehrt. Viele, vor allem junge Menschen zieht es in die Metropolen. Kleine Dörfer auf dem Lande sind vom Aussterben bedroht. Dieses Kriterium hat auch einen Einfluss auf die Wertentwicklung von Eigenheimen. Der Trend zur Großstadt wird auch zukünftig so weiter gehen. Deshalb ist trotz der derzeitigen Zinssteigerungen auch bis 2030 mit einer Wertsteigerung von Wohneigentum in Großstädten zu rechnen. Vor allen im direkten Zentrum wird Wohnraum immer knapper. Das steigert die Nachfrage. Wer also ein Haus in der Kölner Altstadt sein Eigen nennen darf, ist in der glücklichen Lage, dass sich ihr Wert bis 2030 deutlich steigern wird.
Aufstrebende Kleinstädte
Betrachtet man die kleine Gemeinde Ochtrup im Münsterland mit ihren 20.000 Einwohnern, so kann man hier auch den generellen Großstadttrend erkennen. Doch warum ist das so? In dieser Kleinstadt befindet sich ein bekanntes Outlet-Center mit mehreren 1000 Besuchern pro Tag. So ein Standortvorteil sorgt natürlich für einen Boom und lässt hier die Preise für Wohneigentum explodieren. Ein solch großes Unternehmen schafft Arbeitsplätze und Attraktivität. Somit kann man tendenziell sagen, dass auch in Kleinstädten dieser Art die Preise für Wohneigentum bis 2030 steigen werden.
Gute Lage
Befindet sich eine Immobilie in einer besonders guten Lage, dann hat das natürlich auch einen Einfluss auf die Wertentwicklung. Wer sein Wohneigentum inmitten eines sehr beliebten Urlaubsgebietes nur unweit von einem sehr bekannten See hat, kann ebenfalls mit einer positiven Wertentwicklung rechnen. Auch gibt es in jeder größeren Stadt bestimmte Viertel, die besonders begehrt sind. Dass hier immer weiter die Preise anziehen, ist ein offenes Geheimnis.
Art des Wohneigentums
Wenn man hier eine Prognose wagen möchte, so kann man den generellen Trend zu Eigentumswohnungen heranziehen. Es gibt durch den demografischen Wandel immer mehr Singlehaushalte. Deshalb sind Eigentumswohnungen besonders begehrt. Gleiches gilt für Eigentumswohnungen, die altersgerechtes Wohnen ermöglichen. Immer mehr alte Menschen bevorzugen eine altersgerechte Wohnanlage mit einer eigenen Wohnung als Ruhesitz in den letzten Jahren. Wer es sich leisten kann, möchte so die Unterbringung im Altenheim vermeiden.
Fazit
Wenn man aufs Jahr 2030 blickt, so kann man sagen, dass Wohneigentum generell auch weiterhin eine gute Wertentwicklung haben wird. Dennoch sollte man die oben genannten Faktoren berücksichtigen, wenn man eine möglichst große Wertentwicklung anstrebt. Zu den einzigen Verlierern dürften sehr alte und marode Gebäude in kleinen und eher unattraktiven Dörfern gehören. Wobei man auch hier anmerken muss, dass mit einem großen Preisverfall bis 2030 keinesfalls zu rechnen ist. Auch in Zeiten von Inflationen bleiben Immobilien auf alle Fälle eine gute Anlagequelle.