Kein Mietenwahnsinn trotz rasant steigender Energiepreise

Angesichts ra­sant stei­gen­der En­er­gie­prei­se wird in Deutschland gegenwärtig vom „Mietenwahnsinn“ gesprochen, weil sich das Woh­nen so sehr verteuert. Dem widerspricht der Verband Haus & Grund: Einen Mie­ten­wahn­sinn gibt es nicht, denn es geht um die Kosten für Energie, nicht um die Mieten.

 

Mehrbelastung allein durch Energiekosten

Seit dem 15. August 2022 steht fest, wie hoch die ab Oktober fällige Gasumlage für die deutschen Verbraucher sein wird: Pro Kilowattstunde sollen sie netto ~2,4 Cent mehr zahlen, die Mehrwertsteuer könnte noch obendrauf kommen. Derzeit verhandelt die Bundesregierung mit der EU-Kommission, ob der Steuerzuschlag wegfallen darf. Netto muss sich beispielsweise der Einfamilienhaushalt mit Gasheizung auf rund 500 Euro mehr im Jahr einstellen, mit Mehrwertsteuer wären es dann knapp 600 Euro. Mieter in Wohnungen von 60 bis 80 m² könnten um 350 bis 400 Euro mehr bezahlen. Enthalten ist in diese Mehrkosten vor allem die Heizungsumlage des Vermieters, wenn das Haus mit Gas beheizt wird. Da ist es nun leicht, von „Mietenwahnsinn“ zu sprechen, weil die Mieter eine drastisch erhöhte Gesamtbruttomiete (Nettokaltmiete + Nebenkosten) feststellen. Doch das ist grundfalsch: Nicht die Mieten haben sich erhöht, sondern die Energiekosten. Der jährliche Anstieg der Nettokaltmieten liegt in Deutschland schon seit rund 20 Jahren konstant zwischen etwa 1,3 bis 1,8 % jährlich. Von Oktober 2021 bis Januar 2022 waren es jeweils 1,4 % (Quelle: Statistisches Bundesamt). Daher sollte nicht vom Mieten-, sondern vom Energiewahnsinn gesprochen werden. Dieser ist in der Tat unübersehbar: Schon im Januar 2022 hatte das Sta­tis­ti­sche Bun­des­am­t eine Steigerung der En­er­gie­prei­se für Pri­va­thaus­hal­te um 20,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat festgestellt. Damals hatte der Krieg zwischen Russland und der Ukraine und der anschließende „Gaskrieg“ zwischen Deutschland und Russland noch gar nicht begonnen. Ab Oktober dürften deutsche Gaskunden zwischen 75 und 100 % mehr für ihr Gas zahlen. Steigende Strompreise flankieren diesen Preisirrsinn, weil auch die hiesige Stromproduktion immer noch zu über 10 % von Gaskraftwerken abhängt (Stand: August 2022). Auch ein höherer Strompreis fließt in Teilen in die Nebenkostenabrechnung ein, weil Vermieter von Mehrfamilienhäusern das Hauslicht und den Betrieb der Haustechnik (Klima- und Lüftungsanlagen etc.) auf die Nebenkosten umlegen. Wiederum stellen Mieter eine erhöhte Bruttomiete fest, denken an Mietenwahnsinn und vergessen, dass es sich um Energiewahnsinn handelt.

 

Verband Haus & Grund: Bundesregierung muss gegensteuern

Der Präsident des Verbandes Haus & Grund Kai War­ne­cke fordert schon seit Monaten, dass die Bundesregierung die Bürgerinnen und Bürger bei den exorbitanten Energiekosten entlastet. Gleichzeitig protestiert er gegen den Slogan vom angeblichen „Mie­ten­wahn­sinn“. Diesen gebe es nachweislich nicht, stell­te der Verbandspräsident fest. Vielmehr werde er von in­ter­es­sier­ten Krei­sen be­schwo­re­n, die angesichts der gestiegenen Wohnkosten ein bekanntes Feindbild aktivieren: die Vermieter. Auch dieses Feindbild ist ein Popanz, der aus populistischen linksgerichteten Kreisen stammt und eigentlich uralt ist. Dagegen stemmt sich der Verein Haus & Grund schon seit vielen Jahren. Er fördert satzungsgemäß das private Haus- und Grundeigentum, ohne dass es in Deutschland nicht geht. Nicht umsonst zählt es unsere Verfassung zu den Grundrechten. Privates Eigentum fördert das eigenverantwortliche Handeln, im Immobiliensektor schafft es nachweislich viel mehr Wohnraum als staatliche Programme des Sozialwohnungsbaus. Doch es ist immer wieder bequem, Vermieter als Feinde zu deklarieren. In der gegenwärtigen Situation ist es allerdings auch gefährlich, weshalb dem mit Nachdruck widersprochen werden sollte.

 

Was können wir als Immobilienmakler für Sie tun?

Zu unseren Aufgaben gehört es, den Wert einer Immobilie zu ermitteln. Aus der Berechnung des Hauswertes ergeben sich wiederum realistische Mieten. Dies ist bei Neuvermietungen schon immer relevant, doch in der gegenwärtigen Lage ist es auch eine Argumentationsgrundlage gegenüber Ihren Bestandsmietern. Wenn Sie also in ab (oder seit) Herbst 2022 mit dem Vorwurf des „Mietenwahnsinns“ konfrontiert werden, so bitten Sie uns um die Berechnung des Hauswertes. Aus diesem ergeben sich realistische Mieten. Sie können diese Rechnung Ihren Mietern vorlegen.

 

Wann ist die Berechnung des Hauswertes noch interessant?

Eine Berechnung des Hauswertes benötigen Sie natürlich auch, wenn Sie Ihr Haus verkaufen möchten oder wenn Sie sich gegenwärtig für den Erwerb einer Immobilie interessieren. Sie möchten uns mit der Vermittlung beauftragen? Sehr gern: Die Berechnung des Hauswertes nehmen wir selbstverständlich für Sie kostenlos vor. Kontaktieren Sie uns einfach!