Infrarotheizung statt Nachtspeicherheizung

Infrarotheizung statt Nachtspeicherheizung

Als Immobilienmakler werden wir immer wieder gefragt, worauf Käufer oder Mieter von Immobilien eher setzen sollen: Auf eine Infrarot- oder eine Nachtspeicherheizung? Daher wollen wir diese Thematik an dieser Stelle einmal aufgreifen.

Was hat es mit der Nachtspeicherheizung auf sich?

Die Grundidee von Nachtspeicherheizungen (oder -öfen) war lange Zeit vollkommen richtig: Diese Heizungsanlagen nutzen den nachts billigeren Strom für die Heizung, um damit die Kosten zu senken. Allerdings hat mit der fortschreitenden Technik diese Heizmethode ausgedient, weil die Geräte inzwischen veraltet sind und neue Modelle nicht mehr angeboten werden. Die alten aber verbrauchen zu viel Strom, und zwar so viel, dass sich der günstigere Nachtstromtarif bei den heutigen Preisstrukturen nicht mehr auszahlt. Im Rahmen unserer Immobilienvermarktung stellen wir daher schon länger den Trend fest, dass sich Eigenheimbesitzer von der alten Nachtspeicherheizung trennen und sich nach Alternativen umsehen. Wenn sie dabei nach wie vor auf eine Elektroheizung setzen, die durchaus viele Vorteile hat, stoßen sie unweigerlich auf die deutlich effizienteren Infrarotheizungen. Damit liegt die Lösung auf der Hand: Die Nachtspeicherheizung sollte gegen eine Infrarotheizung ausgetauscht werden. Wir wollen betrachten, wie sinnvoll so ein Vorhaben ist.

Infrarot- vs. Nachtspeicherheizung: Eigenschaften beider Heizungsvarianten

Infrarotheizung

  • Strahlungswärme statt Konvektion
  • gleichmäßige Wärmeverteilung
  • angestrahlte Objekte speichern die Wärme
  • keine Luftaufwirbelungen
  • direkte Erwärmung von Wänden, Möbeln etc., welche die Wärme speichern
  • bessere Dämmung durch warme Wände
  • lässt Feuchtigkeit aus Möbeln und Wänden diffundieren
  • weniger Stromverbrauch für dasselbe Ergebnis gegenüber der Nachtspeicherheizung
  • flexible Steuerung mit einem intelligenten Thermostat

Nachtspeicherheizung

  • Konvektionsheizung mit begrenztem Stromspeicher
  • lautes Gebläse
  • ungleichmäßige Wärmeverteilung
  • kann Schimmel verursachen
  • Raum erkaltet bei ausgeschalteter Heizung sehr schnell
  • Wände und Möbel bleiben eher kalt
  • an warmen Tagen nutzlos
  • höherer Stromverbrauch
  • heizt je nach Kapazität oft unregelmäßig


Beide Heizungsarten haben aber einen gemeinsamen Vorteil: Sie lassen sich denkbar einfach installieren und handhaben. Zudem funktionieren sie weitgehend wartungsfrei. Damit übertrumpfen sie andere Heizungsarten.

Wodurch ergibt sich die höhere Effizienz von Infrarotheizungen?

Dafür gibt es zwei Gründe: Zunächst einmal wurden Nachtspeicherheizungen für die Stromtarife der 1950er- bis 1960er-Jahre entwickelt. Damals war Nachtstrom noch deutlich günstiger gegenüber dem tagsüber verbrauchten Strom als heute, weil einfach viele Industriebetriebe noch nicht im durchgehenden Schichtbetrieb arbeiteten und ihr Anteil am nachts verbrauchten Strom daher geringer war. Die Stromerzeugung wiederum vorrangig mit Kohlekraftwerken konnte nachts nicht ausreichend heruntergefahren werden, denn ein solches Kraftwerk kann nur mit einer bestimmten Mindestlast (60 % der Volllast) gefahren werden. Daher wollten die Stromanbieter mit extrem günstigem Nachtstrom den nächtlichen Verbrauch ankurbeln. Das führte zur Entwicklung der damals in der Tat günstigen Nachtspeicherheizungen. Zweitens gab es damals die moderne Technologie der Infrarotheizungen noch nicht. Beides hat sich nun geändert. Daher können sich Eigenheimbesitzer oder auch Vermieter von Mehrfamilienhäusern heute nach einer Alternative umsehen. Die wahrscheinlich beste ist die Infrarotheizung. Ein Infrarotpaneel benötigt wesentlich weniger Leistung als ein Nachtspeicherofen für dasselbe Heizergebnis, nämlich nur reichlich die Hälfte. Der Nachtstromtarif liegt hingegen nur noch rund 25 % unter dem Tagstromtarif (mit geringen regionalen Abweichungen). Schon diese einfache Rechnung belegt die Überlegenheit der Infrarotheizung auf der Kostenseite. Ein Thermostat regelt diese exakt so ein, dass sie gerade die tatsächlich benötigte Energie aufnimmt. Auch wenn sie dabei Tagstrom verbraucht, ist ihre Energiebilanz insgesamt besser als die einer Nachtspeicherheizung.

Was raten wir als Immobilienmakler?

Ein weiterer Punkt, der bei unserer Immobilienvermarktung immer wieder angesprochen wird, lautet: Soll es denn wirklich eine Elektroheizung – gleich welcher Art – sein? Ist diese nicht unökologisch und teuer? Nun, das galt, solange es noch keinen ausreichenden Strombezug aus erneuerbaren Energien gab. Auch das hat sich nun geändert. Wenn Sie nämlich eine Infrarotheizung mit dem Strom aus einer PV-Anlage betreiben (Photovoltaik), können Sie gar nicht ökologischer und kostengünstiger heizen. Wir raten Ihnen daher, auf diese moderne Variante der Energieverwertung zu setzen. Entsprechende Objekte vermitteln wir Ihnen gern. Es geht schlicht darum, dass Sie möglichst viel Strom aus der eigenen Photovoltaik selbst verbrauchen sollen, weil die Einspeisevergütung zunehmend sinkt. Das ist im EEG schon lange festgeschrieben (sogenannte Degression). Setzen Sie auf moderne, ökologische Effizienz! Wir beraten Sie gern.