E-Autos und ihre Tücken
Elektromobilität erfreut sich insbesondere angesichts steigender Benzinpreise immer größerer Beliebtheit bei Autofahrern.
allerdings gibt es in den Medien vereinzelt Berichterstattungen darüber, dass Elektroautos, die in Tiefgaragen geparkt waren, in Flammen aufgingen und völlig ausbrannten. Auf der Video-Plattform Youtube existiert sogar ein Video, welches den Hergang eines solchen Brands in voller Länge zeigt.
Doch was hat es damit auf sich und was könnte die Ursache von spontanen Selbstentzündungen sein?
Gerüchte rund um Brandursache bei E-Autos
Eine spontane Selbstentzündung entsteht nicht von alleine. Der Glaube, dass Elektroautos sich entzünden, wenn sie zuvor zu lange in der Sonne standen oder überhitzt sind, ist nicht richtig. In Elektroautos sind spezielle Akkus verbaut, die mit einer Schutzschicht ummantelt sind. Handelt es sich beispielsweise um ein Lithium-Akku, ist Brandgefahr nur dann gegeben, wenn Sauerstoff mit dazu kommt und eine chemische Reaktion hervorruft, da Lithium mit Sauerstoff reagiert.
In diesem Fall sieht man zunächst Rauch aus der Motorhaube emporsteigen, bevor es zu einer Explosion und anschließendem Brand des Fahrzeugs kommt. Ein solcher Brand stellt Einsatzhelfer vor eine regelrechte Herausforderung, da Brände, bei denen Lithium beteiligt ist, kaum zu löschen sind, so dass die betroffenen Autos meistens vollständig ausbrennen.
Statistisch gesehen brennen Elektroautos jedoch nicht öfter als Autos mit Verbrenner-Motoren. Sie bekommen lediglich mehr mediale Aufmerksamkeit, aufgrund ihres neuartigen Konzepts. Hybrid-Autos sind zahlentechnisch am häufigsten von Bränden betroffen.
Wie kommt es, dass E-Autos in Tiefgaragen brennen?
Auch ist die Annahme falsch, dass beim Ladevorgang eine erhöhte Brandgefahr besteht. Viele Tiefgaragen sind mit Ladestationen ausgestattet, weshalb die Vermutung nahe liegt. Eine spontane Selbstentzündung ist jedoch immer auf einen Schaden an der Batterie zurückzuführen. Es kann gut sein, dass der Besitzer diesen nicht bemerkt hat, oder aus Angst vor teuren Reparaturkosten zunächst ignoriert. Ein klassisches Beispiel wäre ein Unfallschaden oder eine Beschädigung der Batterie, die durch ein Hindernis auf dem Boden entstanden ist, über dass der Fahrer hinweg gefahren ist. Entzündet sich das Auto in einer Tiefgarage, ist die Situation besonders problematisch, weil sich schnell hohe Temperaturen entwickeln und die freigesetzten Rauchgase kaum entweichen können. Zudem besteht das Risiko, dass sich ein Brand auf benachbarte Fahrzeuge ausweitet.
Nichtsdestotrotz ist es rechtlich gesehen erlaubt, E-Autos in Tiefgaragen zu parken. Entsprechende Gerichtsurteile geben den Besitzern Recht.
Bei neueren Modellen von Elektroautos setzen Hersteller mittlerweile nicht mehr auf reine Lithium-Akkus, sondern verbauen eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP), die einen geringeren Lithium-Anteil besitzt.
Ein Fazit
Entgegen der landläufigen Meinung brennen Elektroautos statistisch gesehen genauso selten wie Verbrenner. Sie bekommen allerdings mehr mediale Aufmerksamkeit, weil sie schwieriger zu löschen sind, wenn Lithium aus der Batterie mit Sauerstoff reagiert. Eine spontane Selbstentzündung in einer Tiefgarage geht mit einer Explosion und der Tatsache einher, dass das betroffene Fahrzeug danach meistens komplett ausbrennt.
Die Ursache für den Brand ist häufig auf einen vorherigen Schaden an der Unterseite des Autos zurückzuführen, so dass der Akku einer Sauerstoffzufuhr ausgesetzt war.
Es gibt kein Gesetz, welches das Parken von E-Autos in Tiefgaragen verbietet, allerdings ist es gut, wenn entsprechende Parkflächen mit Sprenkleranlagen und einem Feuermeldesystem ausgestattet sind.